Der Hungerstein

Die Geschichte der Hungersteine reicht zurück bis ins 15. Jahrhundert.
Ins allgemeine Bewusstsein traten sie in der 2. Hälfte des 19. Jahrhunderts durch Darstellungen in Zeitungen und Reiseberichten.
Hungersteine sind bei Niedrigwasser im Flussbett oder auf Gewässergründen sichtbar werdende große Steine. Benannt sind sie nach der mit Dürrezeiten in Verbindung stehenden Gefahr einer Hungersnot.
Der Hungerstein war ursprünglich ein Fels in der noch nicht schiffbar gemachten Mosel. Er wurde mit der Kanalisierung Anfang der 60er Jahre entfernt, weil er ein Hindernis für die Großschifffahrt darstellte.
Er war nur in extremen Trockenjahren über der Wasseroberfläche zu sehen. Das waren dann in alten Zeiten gleichzeitig schlechte Erntejahre, in denen die Menschen hungerten. Die Dorfjugend nutzte den Hungerstein, indem man von dort beim Baden Kopfsprünge in die Mosel machen konnte. Der jetzige Hungerstein wurde 1984 von der damaligen Altherrenmannschaft des SV Besch in Erinnerung errichtet und hat mit dem Original nichts zu tun. Er stammt aus dem Steinbruch der Fa. Hippert an der B 419 bei Palzem.
An diesem Platz wurden früher schon einige schöne Hungersteinfeste des SV Besch gefeiert.

Aus Erzählungen:
Wir haben immer am und um den Hungerstein gespielt und gebadet. Ich kann mich noch erinnern, dass der Stein in einem Jahr, ca. 2/3 aus dem Wasser ragte. Er lag auch in etwa auf der Höhe des "Neuen" Hungersteins in der Mosel. Links vom Hungerstein, flussabwärts gesehen, war damals, zu meiner Zeit in den 50er eine Schifffahrtsrinne, wo immer die Sand- und Kiestransporter von der Baggerstelle an der damaligen Insel zum Anleger Hein fuhren. Dort war unsere Spielzone. Wir durften auch oft mit dem Kahn mitfahren und waren dann die GRÖSSTEN. Auf der Höhe der damaligen Insel war auch eine Felsenplattform in der Mosel. Bei Niedrigwasser war es schon fast ein kleiner, flacher Wasserfall. An dieser Stelle konnte man auch bei Niedrigwasser zu Fuß auf die "Aanner Seeit".